Wohnanlage in München – modularer Holzhybridbau

Wohnanlage in München – modularer Holzhybridbau
Auf einem rund 4.628 m² großen, bislang unbebauten Teilgrundstück in München entsteht eine temporäre Gemeinschaftsunterkunft für bis zu 152 Personen. Die Maßnahme umfasst den Neubau eines dreigeschossigen Gebäudes in modularer Holzhybridbauweise. Das Gebäude dient der vorübergehenden Unterbringung von geflüchteten Personen, die durch die Regierung von Oberbayern dezentral zugewiesen werden.
Nutzungskonzept und Raumaufteilung
Die Planung sieht eine flexible Belegung vor, bestehend aus Doppelzimmern sowie Ein- und Vierbett-Appartements. Ergänzt wird das Wohnangebot durch gemeinschaftlich genutzte Küchen, Aufenthaltsräume und Sanitäreinrichtungen. Die Sanitärbereiche setzen sich aus Flurbädern sowie über die Flure erschlossenen Einzelnasszellen zusammen.
Zielgruppe der Maßnahme sind alleinstehende Personen und Familien, die sich nach ihrer Registrierung und medizinischen Erstuntersuchung in einer staatlichen Aufnahmeeinrichtung in der Phase der vorübergehenden Unterbringung befinden.
Bauweise und Ausführung
Die Unterkunft wird in modularer Holzhybridbauweise errichtet. Die Wahl dieser Bauweise basiert auf mehreren Faktoren:
- Einhaltung eines eng gesteckten Fertigstellungstermins
- Hohe Anforderungen an Ausführungsqualität
- Reduzierung der Bauzeit durch hohen Vorfertigungsgrad
Die großformatigen Bauelemente werden unter kontrollierten Bedingungen im Werk vorgefertigt und auf der Baustelle in kurzer Zeit montiert. Durch die industrielle Vorfertigung lassen sich Planungs- und Ausführungssicherheit, Termin- und Kostentreue sowie ein hoher Qualitätsstandard gewährleisten.
Vorteile der modularen Holzhybridbauweise
- Nachhaltigkeit: Holz ist ein nachwachsender, CO₂-speichernder Baustoff. Die Verwendung leistet einen Beitrag zur Reduktion grauer Energie und unterstützt klimaorientiertes Bauen
- Bauphysik: Holzsystembau bietet ausgezeichnete Eigenschaften im Hinblick auf Wärmeschutz, Schallschutz und Raumklima
- Flexibilität: Die modulare Struktur erlaubt spätere Anpassungen, Umnutzung oder auch Rückbau
- Wirtschaftlichkeit: Die Systembauweise ermöglicht eine beschleunigte Bauabwicklung und optimierte Abläufe bei gleichbleibender Qualität
Barrierefreiheit gemäß DIN 18040
Der Neubau wird gemäß den Anforderungen der DIN 18040 barrierefrei ausgeführt. Dies betrifft insbesondere:
- den Hauptzugang zum Gebäude
- die Erschließung der Außenanlagen
- die Gemeinschafts- und Verwaltungsbereiche
- sowie rollstuhlgerechte Wohneinheiten im Erdgeschoss
Mit dem Neubauprojekt in modularer Holzhybridbauweise reagiert die Landeshauptstadt München auf die aktuelle Unterbringungssituation geflüchteter Menschen. Gleichzeitig stellt das Bauvorhaben ein Beispiel für effizientes, nachhaltiges und zukunftsorientiertes Bauen im sozialen Wohnungsbau dar. Die Kombination aus serieller Fertigung, ökologischem Baustoffeinsatz und hoher Planungspräzision zeigt, wie funktionale Anforderungen und städtebauliche Verantwortung in Einklang gebracht werden können.
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